Eingangslabor

Das Institut für Pathologie untersucht Gewebeproben von Patienten, um krankhafte Veränderungen zu erkennen und zu klassifizieren. Die pathologische Diagnostik ist zentraler Bestandteil der Behandlung von chronischen Erkrankungen und Tumorerkrankungen. Um eine möglichst schnelle und in jedem Schritt nachvollziehbare Untersuchung der Gewebeproben zu gewährleisten, erfolgt die Aufarbeitung gemäß standardisierter Abläufe. Wir betreiben ein kontinuierliches Qualitätsmanagement und sind durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH  als Prüfstelle akkreditiert.

Kontakt Schnellschnitt

Telefon Arzt +49 1522 1730693
Telefon technische Assistenz +49 221 478-6352

Befundauskunft

Telefon +49 221 478-5252

Erfassung

Die Proben werden in einer zentralen Datenbank erfasst und erhalten ein Probennummer. Durch die Datenbank kann ein aktueller Fall mit einer möglichen Vorgeschichte in Bezug gesetzt werden. Die Probennummer ermöglicht eine eindeutige Zuordnung aller angefertigten Gewebeschnitte und molekularen Untersuchungen. Probengefäßen und Objektträgern werden automatisiert bedruckt und sind mit QR-Codes versehen.

Makropathologische Beurteilung

Die Operationspräparate werden nach Formalinfixierung zunächst makroskopisch begutachtet. Hierbei werden die Organe und pathologischen Veränderungen beschrieben, vermessen und ausgewählte Proben zur mikroskopischen Untersuchung entnommen. Neben der Art und Ausdehnung des Prozesses spielt insbesondere der Abstand zu den Resektionsrändern eine wichtige Rolle für die weitere Behandlung des Patienten.

Kleinere Proben (<2cm) werden vollständig mikroskopisch aufgearbeitet. Bei größeren Proben und entfernten Organen werden üblicherweise Bereiche ausgewählt, die mikroskopisch und molekular weiter untersucht werden sollen. Für die Untersuchung von Knochen und Hartgeweben stehen ein Trennschleifer und verschiedene Entkalkungsreagenzien bereit. Informationen für Einsender

Biobank

Sofern mehr Probenmaterial vorhanden ist, als für die diagnostische Untersuchung benötigt wird, werden Anteile für die wissenschaftliche Nutzung entnommen. Die Verwendung für wissenschaftliche Zwecke erfolgt ausschließlich nach vorangegangener Aufklärung und Einwilligung des Patienten.

Mehr Informationen zur Biomaterialbank

Paraffineinbettung und Histologie

Die Proben werden nun automatisiert entwässert und in Paraffin eingebettet. Hierdurch wird das Gewebe dauerhaft haltbar gemacht und steht jahrelang für alle pathologischen Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Von allen Proben werden am Mikrotom Dünnschnitte (2µm) hergestellt, durch chemische Färbungen werden die verschiedenen Bestandteile des Gewebes angefärbt.  Wir führen eine Palette von 51 histochemischen Färbeprotokollen. Die gefärbten Gewebeschnitte stehen bei kleinen Proben am nächsten Tag zur Verfügung. Größere Proben müssen vor der Entwässerung ausreichend in Formalin fixiert werden, so dass üblicherweise 1-3 Tage Bearbeitungszeit notwendig sind.

Mikropathologische Beurteilung

Der zweite Schritt der ärztlichen Beurteilung umfasst die mikroskopische Untersuchung der Schnittpräparate. Hierdurch wird festgestellt, welcher Art eine Gewebeveränderung ist. Beispielsweise wird bei einem geschwollenen Lymphknoten festgestellt, ob es sich um eine Infektion oder eine bösartige Erkrankung handelt. Gemäß des mikroskopischen Erscheinungsbildes können zahlreiche Erkrankungen präzise klassifiziert werden.

Immunhistochemie, Molekularpathologie, Elektronenmikroskopie

In Abhängigkeit der klinischen Fragestellung und der Art der Erkrankung werden weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben. Hierdurch werden zusätzliche Eigenschaften einer Erkrankung bestimmt. Beispielsweise werden bei Brusttumoren die Anwesenheit von Hormonrezeptor und des Her2-Rezeptors untersucht. Bei Lungentumoren bestimmen wir mittels DNA-Parallelsequenzierung die bestimmenden Mutationen. Ultrastrukturelle Veränderungen können durch Elektronenmikroskopie untersucht werden.

Weiterführende Informationen: MolekularpathologieElektronenmikroskopie

Befund

Die Befunde zu Art der Erkrankung, Ausmaß und molekularen Eigenschaften werden in einen Bericht zusammengefasst. Der Bericht wird an die behandelnden Ärzte geschickt, welche die Ergebnisse mit den Patienten besprechen. Im Rahmen von wöchentlichen Fallkonferenzen werden die Fallgeschichten mit behandelnden Ärzten besprochen (Befundauskunft siehe oben). Bei kleinen Proben sind die Befunde zumeist innerhalb von 24 Stunden fertig. Wenn weiterreichende Untersuchungen notwendig sind beträgt die Bearbeitungszeit einige Tage.

Archiv

Die paraffin-eingebetteten Proben und Gewebeschnitte werden 10 Jahre archiviert. Bei Verlaufskontrollen oder bei Verdacht auf Rezidiv einer Erkrankung kann auf dieses Material zurückgegriffen werden. Die Befundberichte werden elektronisch zeitlich unbegrenzt archiviert.